Aus der Serie Kulturlandschaften Teppichfeld (“In der Lüneburger Heide”)
1992 | Collage
Kalenderblatt, Foto aus Zeitschrift
10,50 x 18 cm
Collagen Kulturlandschaften Wir umgeben uns gerne mit Bildern der Natur, z. B. in Form von Kalendern mit Landschaftsmotiven. Vielleicht gucken wir auch gerne Tierfilme oder Tiervideos auf Instagram. Oft schicken wir uns gegenseitig Urlaubsbilder mit Portraits von Familienangehörigen vor Naturmonumenten. Typisch sind landschaftsverklärende Naturfotografien: Sie blenden Unschönes aus, erhöhen romantische Stimmungen, verklären das Leben in der Natur und zeigen damit eine Sehnsucht nach dem Unverstellten, dem Puren, dem Einfachen.
Zugleich beobachte ich, dass fast jedes neu in Besitz genommene Grundstück zuerst bis auf das letzte Unkraut gerodet wird. Auch ist zu bemerken, dass Menschen Eigenheime im Grünen erwerben, dann dort aber das Grundstück bis zum äußersten Rand mit Gebäude und Nebengebäuden verbauen und die Wege asphaltieren oder betonieren lassen. Grünflächen in den Großstädten schrumpfen. Grünanlagen sind zumeist ‚abgelatscht‘, weil es so wenige davon gibt und so viele auf dem Rasen statt auf den Wegen spazieren wollen. Niemand will an Autobahnen wohnen und doch zerteilen immer mehr davon das Land.
Was tun mit der Natur? Schön finden? Ordnen? Putzen? Bereinigen? Verbrauchen? Genießen? Entfernen?
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Illusionen sind sinnstiftend. Täuschungen sind Fallen.Fall in den Sinn.
Werkgruppe Naturgewalten
Die Natur ist gewaltig, launisch, elementare Kräfte wirken hier. Sind Menschen/ist Natur gewalttätig? So äußern wir uns zur Natur: „Ich bin überwältigt!“ „Das ist doch nur natürlich!“ „Das darfst du nicht, das ist wider die Natur!“ „Wunder der Natur“ KulturNatur – Frohnatur – Urnatur – Naturerfahrung: Doppelnaturen.
Lass mich naturbelassen. Lass mich die Natur belassen. Ich möchte einen Hund haben in Feld und Wald – so fühle ich. „Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen.“ (Jean-Jacques Rousseau)