‚Fang den Hut‘
1994 | Installation
Originalkleider der 1960er-Jahre, Maschendraht, Papier, Spielfelder (hier aus Chromoluxkarton)
ca. 100 x 720 x 290 m (einzelne ‚Hüte‘ 94–96 x 40–50 x 23–32 cm)
Installation ‚Fang den Hut‘ Das Brettspiel ‚Fang den Hut‘ basiert darauf, dass die Spielenden versuchen, den Gegnerinnen und Gegnern ihre Spielfigur – ein Hütchen – über deren Hut zu stülpen. „Gewinner ist, wer am Schluss nur noch Hütchen seiner eigenen Farbe auf dem Spielfeld hat“, steht in der Anleitung.
In den 1960er-Jahren konkurrierten Frauen untereinander stark um die Gunst der Männer. Der Kampf verlief entlang des Grabens der Schönheit, der Attraktivität, der Lieblichkeit. Kleidung spielte dabei eine große Rolle, insbesondere das Kleid als Inbegriff der weiblichen Bekleidung (welche Männern gesellschaftlich noch immer nicht zugänglich ist). Diese Kleider wurden fortwährend – und damals sehr strikt – in Schnitt, Länge, Stoff, Farbigkeit und Muster an die neue Mode angepasst. Die Rivalität verselbstständigte sich.
In meinem Wettstreit sind die Hütchen durch selbststehende Kleider ersetzt worden, welche symbolisch für Frauen stehen. Das Stapeln der Kleider zwingt das jeweils untere weitgehend in die Unsichtbarkeit, macht die ‚Frauen‘ übertrumpften Frauen.
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„Gewinner ist, wer am Schlussnur noch Hütchen seiner eigenenFarbe auf dem Spielfeld hat.“
Werkgruppe Frauenzimmer
Das Thema der Werkgruppe fällt im weitesten Sinne unter die Begriffe ‚Damenleben‘, ‚Frausein‘ und ‚Weiblichkeit‘ in Verbindung mit femininen Arbeitswelten, Wohnen und Gartenarchitektur. Dabei halte ich mich gedanklich sowohl in der Gegenwart als auch in der Geschichte auf.