Tarnkleid
1994 | Objekt / Performance
gehäkelte Wolle, Knöpfe, originaler Fauteuil der 1970er Jahre
93 x 91 x 80 cm
Objekt / Aktion Tarnkleid In den 1970er-/1980er-Jahren waren Autos nicht selten sehr gut für den plötzlichen Toilettengang hinter einem Busch ausgerüstet: Sie hielten eine Rolle Toilettenpapier im Heckfenster bereit. Diese Rolle war zumeist durch ein – vermutlich von der Beifahrerin – gehäkeltes Puppenkleid getarnt. So könnte eine solche Art von Kleid auch als ‚Tarnkleid‘ bezeichnet werden. Die Klopapierrolle übernimmt dabei die Funktion eines weißen, bauschig-weiten Unterrocks; sie wird zum Petticoat.
So wird aus banal bis eklig flugs hübsch und dekorativ.
Mein Häkelobjekt ‚Tarnkleid‘ erfüllt eine ähnliche Doppelaufgabe, denn die Hülle ist zugleich auch ein gewebter, metamorphischer Kokon für einen ausrangierten Fauteuil. Und tatsächlich liegt hier eine Verwandlung vor: Aus dem Sessel von der Straße ‚wurde noch was‘.
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Das kann passieren:häkeln, häkeln, eingehäkelt.
Werkgruppe Frauenzimmer
Das Thema der Werkgruppe fällt im weitesten Sinne unter die Begriffe ‚Damenleben‘, ‚Frausein‘ und ‚Weiblichkeit‘ in Verbindung mit femininen Arbeitswelten, Wohnen und Gartenarchitektur. Dabei halte ich mich gedanklich sowohl in der Gegenwart als auch in der Geschichte auf.