Kunst-Installation von Josephine Riemann: an der Zimmerdecke einer Galerie aufgehängte elektrische Sensen, die in Betrieb sind. Die Schneiden und die Maschinen selbst rotieren.

DamoklesschwerterMomento Mori

Bildinfo

Damoklesschwerter
2020 | Installation / Inszenierung
elektrische Sensen, Akkus, Aufhängung
Anzahl und Maße beliebig

Kunst-Installation von Josephine Riemann (Detail): an der Decke einer Galerie aufgehängte elektrische Sensen, die rotierend schneiden und um sich um sich selbst drehen.
Installation / Inszenierung Damoklesschwerter
Die Anekdote um das Damoklesschwert ist durch Cicero überliefert und erzählt von Damokles, der seinen Herren um seine Stellung beneidete. Der Herr lud seinen Höfling daraufhin an seine Tafel und verdeutlichte ihm die Bedrohungen, denen er als Herrscher ausgesetzt ist, und die Flüchtigkeit seiner hohen Stellung im Staat: Während des Mahls musste Damokles unter einem Schwert sitzen, welches nur mit einem Rosshaar an der Decke befestigt war.

Vorsicht vor den Schwertern!

Bildinfo

Damoklesschwerter (Details)
2020 | Installation
elektrische Sensen, Akkus, Aufhängung
Anzahl und Maße beliebig

Werkgruppe Momento Mori

Die Objektserien Totentänze, Lebenslichter, Kiemenschnitte und die Installationen Damoklesschwerter und Weltgericht stehen in Verbindung mit dem Thema Sterblichkeit. Sie wurden gemeinsam unter dem Titel Memento mori oder die Sterblichkeitsrate 2020 in einer Ausstellung gezeigt. ‚Memento mori‘ – ‚Bedenke, dass du sterblich bist‘: So haben sich Mönche im Mittelalter an die Vergänglichkeit allen Seins ermahnt. In der barocken Kunst konnte beispielsweise eine einzige Fliege neben einem üppigen Blumenbouquet an dieses Gebot erinnern. Das ‚Memento mori‘ fand den Weg in die Kunst.
Die Objektserien Totentänze, Lebenslichter, Kiemenschnitte und die Installationen Damoklesschwerter und Weltgericht stehen in Verbindung mit dem Thema Sterblichkeit. Sie wurden gemeinsam unter dem Titel Memento mori oder die Sterblichkeitsrate 2020 in einer Ausstellung gezeigt. ‚Memento mori‘ – ‚Bedenke, dass du sterblich bist‘: So haben sich Mönche im Mittelalter an die Vergänglichkeit allen Seins ermahnt. In der barocken Kunst konnte beispielsweise eine einzige Fliege neben einem üppigen Blumenbouquet an dieses Gebot erinnern. Das ‚Memento mori‘ fand den Weg in die Kunst.
Heutzutage, in einer Epoche hoher Lebenserwartungen und guter medizinischer Versorgung, hat der Gedanke an die Begrenzung der Lebenszeit und an die eigene Endlichkeit seinen Schrecken weitgehend verloren. Doch seit dem Ausbruch von COVID-19 rückt er wieder unvermittelt ins Bewusstsein: durch maskentragende Menschen, durch Schlagworte wie ‚Mortalitätsrate‘, ‚Pandemie‘ oder ‚Basisreproduktionszahl R0‘ und durch weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Die zu diesem Thema entstandenen Hybridobjekte transferieren aus verschiedenen, sich verbindenden Alltagsgegenständen das (kunst-)geschichtliche ‚Bedenken des Endes‘ in die Jetztzeit. Sie verweisen metaphorisch zugleich auf das Leben und auf den Tod.