Objekte
Lebenslichter In der westlichen Welt hat das Aufstellen eines ‚Lebenslichtes‘ am Tag der Geburt Tradition. Meist ist es eine stärkere oder längere Kerze, die dem Geburtstagskind angezündet wird. Nur die/der Jubilar/in darf sie ausblasen – jedenfalls wenn die Feiernden abergläubisch sind. Das Leben wird in diesem Zeremoniell als Licht gedacht. Ein Leuchten, welches Energie in Form von Wachs verbraucht. Erlischt die Kerze oder wird sie von einer/einem Fremden ausgepustet, stirbt der Mensch.
In der christlichen Religion verkörpert die Flamme Gottes Anwesenheit, Christi Auferstehung oder Jesus Christus selbst. Sie findet sich daher in allen Kirchen, an Gräbern, Kapellen, an Martern und in Mausoleen. Die Kerze hatte aber bereits vor Christus symbolische Bedeutung: als Abwehrmittel gegen böse Geister und Dämonen und als Bild der Hoffnung, des Friedens.
In meinen Werken Diagnostiklampen, Kerze, Streichhölzer und Bunsenbrenner der Serie Lebenslichter finden diese alten Symbole neue, vermeintlich modernere Entsprechungen.
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Bildinfo
Diagnostiklampen
2020 | Objekt
künstliche Torte (Ananassahne), Tortenständer, Diagnostiklampen
ø 31 cm, h = 25 cm
Streichhölzer
2020 | Objekt
Tortendecken, Tortenständer, Tortenheber, Streichhölzer
ø 40 cm, h = 7,5 cm
Kerze
2020 | Objekt
künstliche Torte (Schokolade), Tortenständer, Kerze
ø 28 cm, h= 30 cm
Bunsenbrenner
2020 | Objekt
(echter) Kuchen, Tortenständer, Bunsenbrenner
ø 32 cm, h= 32 cm
Brennen für das Leben
Werkgruppe Momento Mori
Die Objektserien Totentänze, Lebenslichter, Kiemenschnitte und die Installationen Damoklesschwerter und Weltgericht stehen in Verbindung mit dem Thema Sterblichkeit. Sie wurden gemeinsam unter dem Titel Memento mori oder die Sterblichkeitsrate 2020 in einer Ausstellung gezeigt. ‚Memento mori‘ – ‚Bedenke, dass du sterblich bist‘: So haben sich Mönche im Mittelalter an die Vergänglichkeit allen Seins ermahnt. In der barocken Kunst konnte beispielsweise eine einzige Fliege neben einem üppigen Blumenbouquet an dieses Gebot erinnern. Das ‚Memento mori‘ fand den Weg in die Kunst.
Heutzutage, in einer Epoche hoher Lebenserwartungen und guter medizinischer Versorgung, hat der Gedanke an die Begrenzung der Lebenszeit und an die eigene Endlichkeit seinen Schrecken weitgehend verloren. Doch seit dem Ausbruch von COVID-19 rückt er wieder unvermittelt ins Bewusstsein: durch maskentragende Menschen, durch Schlagworte wie ‚Mortalitätsrate‘, ‚Pandemie‘ oder ‚Basisreproduktionszahl R0‘ und durch weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Die zu diesem Thema entstandenen Hybridobjekte transferieren aus verschiedenen, sich verbindenden Alltagsgegenständen das (kunst-)geschichtliche ‚Bedenken des Endes‘ in die Jetztzeit. Sie verweisen metaphorisch zugleich auf das Leben und auf den Tod.
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Die Objektserien Totentänze, Lebenslichter, Kiemenschnitte und die Installationen Damoklesschwerter und Weltgericht stehen in Verbindung mit dem Thema Sterblichkeit. Sie wurden gemeinsam unter dem Titel Memento mori oder die Sterblichkeitsrate 2020 in einer Ausstellung gezeigt. ‚Memento mori‘ – ‚Bedenke, dass du sterblich bist‘: So haben sich Mönche im Mittelalter an die Vergänglichkeit allen Seins ermahnt. In der barocken Kunst konnte beispielsweise eine einzige Fliege neben einem üppigen Blumenbouquet an dieses Gebot erinnern. Das ‚Memento mori‘ fand den Weg in die Kunst.
Heutzutage, in einer Epoche hoher Lebenserwartungen und guter medizinischer Versorgung, hat der Gedanke an die Begrenzung der Lebenszeit und an die eigene Endlichkeit seinen Schrecken weitgehend verloren. Doch seit dem Ausbruch von COVID-19 rückt er wieder unvermittelt ins Bewusstsein: durch maskentragende Menschen, durch Schlagworte wie ‚Mortalitätsrate‘, ‚Pandemie‘ oder ‚Basisreproduktionszahl R0‘ und durch weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Die zu diesem Thema entstandenen Hybridobjekte transferieren aus verschiedenen, sich verbindenden Alltagsgegenständen das (kunst-)geschichtliche ‚Bedenken des Endes‘ in die Jetztzeit. Sie verweisen metaphorisch zugleich auf das Leben und auf den Tod.