Sitzecke
1992 | Cut-out / Collage / Wandinstallation, fünfteilig
Esszimmertapeten, Tapetenkleister
ca. 400 x 300 x 160 cm
Collage / Installation Sitzecke Für die Installation Sitzecke wurde eine tatsächliche Raumecke gewählt, die das Cut-out knickt und damit in seiner Perspektive verändert. Auch die Möbel sind in sich verzogen bzw. multiperspektivisch dargestellt, wodurch sie sich zu bewegen scheinen, lebendig werden. Die Möbelscherenschnitte dienen als ‚Alter Egos‘ für Lebende, die in Sitzecken sitzen (müssen), in die Ecke gedrängt werden, aber den (un)gemütlichen Ecken zu entfliehen versuchen. Das Sitzen(bleiben) als solches erinnert dagegen an das Zurückbleiben, an Passivität, an das Festgefahren-Sein, an die Sesshaften und damit Unbeweglichen, an die ‚hinten Angezutzelten‘.
Als Material wurden zwei Tapeten mit unterschiedlichem Design verwendet: Eine der Tapeten gibt eher ein Stoffmuster wieder, wie es vielleicht auf einem Stuhlpolster zu finden ist. Das andere Dekor imitiert eine Ziegelmauer, die sich hier vor Ort tatsächlich hinter dem Putz versteckt, und erinnert zugleich entfernt an Holz, aus dem Tische meist angefertigt sind. Während die Verwendung von Tapete an der ‚Wand‘ üblich ist, sind es fliegende Möbel nicht. Wohl aber ‚passen‘ die Möbel in Assoziation mit der Anordnung von Sitzmöbeln und Tisch in einem Zimmerwinkel in eine Raumecke. Die Verquickung des Einsatzes verschiedener, zerrissener Tapetendesigns und die Anordnung der Möbel vor-, über-, hinter- und aufeinander erzeugen ein Durcheinander, ein Chaos, einen ‚Drüber-und-Drunter-Effekt‘, der das Entfleuchen aus Festgefahrenem oder allgemein Befreiung verheißt.
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Bildinfo
Sitzecke
1992 | Cut-out / Collage / Wandinstallation, fünfteilig
Esszimmertapeten, Tapetenkleister
ca. 400 x 300 x 160 cm
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Marionetten
1992 | Collage / Montage
Fotos aus Werbekatalogen, Wollfaden, Filzstift
21 × 29,7 x 0,2 cm
Den Stühlen Leben einhauchen. Sie rauben mir den Atem. Es ist zum In-die-Luft-Gehen.Jetzt machen wir uns selbstständig.Jetzt nehm‘ ich mir eine Auszeit.Ich musste mich freimachen. Jetzt machen wir blau.
Bildinfo
Fenster-Stuhl-Szene, groß
1994 | Modell / Bühnenbild
ca. 40 x 60 x 30 cm
Werkgruppe Veritable Raumausstattung
Veritable Raumausstattung
Wohnen ist so dicht. Dicht dran. Dicht verwoben mit dem Ich, dem Wir, dem Heute, dem Gestern. Möbel umgeben wie ein zweites Kleid, wie eine dritte Haut. Dazu die Kannen, die Gäste, die Gläser, die Flaschen – sie kreisen, ein Gezeter.
Der Raum: Der Boden, die Wand, die Decke, die Fenster und Türen und ihre Bekleidungen mit Parkett oder Teppich, Farbe oder Tapete sind die Schale, das Gehäuse, der Tunnel. Es hallt wider in diesen so schön ausgestatteten Räumen.